10. Höhlerfestlauf am 04. Oktober 2025
Andreas Rabel
Gera. Ob das so eine gute Idee war, sich am Laufkurs des Post SV Gera einzuschreiben, wird sich zeigen. Das Lauftraining unter Anleitung und Trainingsplan streckt sich über sechs Wochen und ist für Anfänger und Wiedereinsteiger gedacht.
Nötig hätte ich es ja, mal wieder in die Gänge zu kommen. Der Blick in den Spiegel sagt es, die Waage lügt nicht. Ein enges Ding, die Wahl der Laufklamotten. Wenigstens passen die Laufschuhe noch, die, noch gut in Schuss, verschmäht im Keller hingen. Vor etlichen Jahren lief es noch rund. Ich bin gelaufen und gelaufen – der Rennsteiglauf-Marathon damals das Ziel. Ins Ziel nach Schmiedefeld bin ich nach über fünf Stunden gekommen, doch eine Freude war es nicht, die letzten zehn Kilometer eine Qual. Als kurz vor dem Ziel ein älterer Herr an mir vorbei stampfte, gab das mir den Rest. Mein Elan tangierte gegen Null.
Zurück in Gera klopfte ich einen Nagel in die Kellerwand und hängte die Laufschuhe an den sprichwörtlichen Nagel. Nach der Marathonerfahrung bin ich zwar ab und an beim Kernberglauf gestartet, doch es wurde weniger und weniger. Saison für Saison legte sich ein Jahresring um meine Hüften. Mein Hausarzt meinte mit Blick auf meine Problemzone: Gehst du laufen, ist das nicht gut, tust du es nicht ist es auch nicht gut. Ja, was denn nun?
Also doch wieder mit dem Laufen anfangen. Vielleicht krieg ich die Kurve, Laufen in der Gemeinschaft, das hat was, weckt den Ehrgeiz.
Schwatzen erwünscht: Denn wer japst, der läuft zu schnell
Am Mittwoch stehe ich mit den Kursteilnehmern vor der Panndorfhalle, tripple auf und ab, als würde ich wie einst als Ringer gleich auf die Matte müssen. Muss ich natürlich nicht. Vielmehr stand das Lauf-ABC auf dem Programm. Nicht nur der Kniehebelauf brachte mich auf Betriebstemperatur. Ich nehme die Hinweise des Kursleiters gern auf, noch bin ich frisch, noch kann ich alles umsetzen. Laufend geht es über die Untermhäuser Brücke, den Faulenzerweg entlang, die Nachwuchskicker auf dem Kunstrasen in Heinrichsgrün sprinten dem Ball hinterher. Unser Tempo ist gemächlich, wer pustet, sollte ein paar Schritte gehen. Und anders als Sportunterricht: Schwatzen ist ausdrücklich erwünscht. Wer nicht japsen muss, läuft im richtigen Tempo. Dann regnet es auch noch und ich erfahre, Jogger sind nur bei schönem Wetter unterwegs. Läufer bei Wind und Wetter – also bin ich jetzt ein Läufer und kommenden Mittwoch wieder am Start.